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„Wir Veranstalter sind das Bindeglied der Branche“

Ralph Christoph von der c/o pop spricht mit uns im Interview.

Die c/o pop in Köln ist jetzt 20 Jahre alt und wurde gerade mit dem von der GVL geförderten Preis für Popkultur ausgezeichnet. Wir haben mit Co-Founder Ralph Christoph gesprochen, der uns erzählt, wodurch das Festival aktuell hervorsticht und wohin es zukünftig noch gehen soll.

GVL: Die c/o pop hat gerade den von der GVL geförderten Preis für Popkultur in der Kategorie „Gelebte Popkultur“ erhalten. Was bedeutet das für die c/o pop und dich?

 

Ralph Christoph
Ralph Christoph (© Lioba Schneider)

Ralph Christoph: Wenn man ein solches Projekt - und ich wähle den Begriff „Projekt“ in diesem Falle ganz bewusst - wie c/o pop über 20 Jahre mit allen Höhen und Tiefen entwickelt, dann ist das nichts anderes als gelebte Popkultur. Insofern haben wir uns wahnsinnig über die Auszeichnung in genau dieser Kategorie gefreut! Es ist für uns Ausdruck großer Wertschätzung gegenüber unserer Arbeit und zeigt, dass wir damit weit über die Grenzen Kölns hinauswirken. Und gleichzeitig ist so ein Preis natürlich auch Ansporn und Motivation, diesen Weg weiterzugehen, die c/o pop nachhaltig und an den Bedürfnissen unserer Besucher*innen des Festivals und der Convention auszurichten.

Ihr habt dieses Jahr euren 20. Geburtstag gefeiert, seid den Kinderschuhen also längst entwachsen. Wohin wollt ihr das Festival entwickeln?

Wir tragen seit der Ausgabe 2022 die Subline „Festival für Popkultur“ im Titel und machen damit deutlich, dass c/o pop mehr ist als einfach nur ein Musikfestival. Wir alle wissen, dass zwar einerseits noch nie so viel Musik im Umlauf war, aber andererseits sich die Art und Weise, wie, wo und wann Musik konsumiert wird, drastisch verändert hat bzw. sich dafür völlig neue Kanäle und Möglichkeiten aufgetan haben. Diesem Umstand tragen wir Rechnung, indem ein großer Teil des Programms als „Experience“ konzipiert ist. Also eher für Festivals untypische Formate, bei denen Musik aber immer eine Rolle spielt. Damit, und natürlich mit einem entsprechenden musikalischen Booking, haben wir es geschafft, auch deutlich jüngere Zielgruppen an das Festival heranzuführen und sie für ein solches Format zu begeistern. 

2024 wird die GVL auf der c/o pop wieder dabei sein. Warum ist es auch wichtig, dass nicht nur die Kreativen, also Künstler*innen und Labels, mit an Bord sind, sondern auch Verbände und Verwertungsgesellschaften? 

Wir als Veranstalter*innen sind das Bindeglied zwischen den Branchenteilnehmer*innen, allen Stakeholdern der Musikwirtschaft, den Künstler*innen und dem Publikum. Nur wenn letztendlich bei allen ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge entsteht, können wir eine bessere und faire Musikbranche entwickeln. Das gilt nicht nur für potenzielle Nachwuchskräfte, die im Rahmen der c/o pop Convention einen Einstieg in die Musikbranche suchen, sondern auch für Konsument*innen und Festivalbesucher*innen allgemein. Dass die GVL auch bei uns nun als fester Partner an Bord ist und Präsenz zeigt, ist ein ganz wichtiger Schritt auf diesem Weg.