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GVL steigert Gesamterträge um 8,5 Prozent auf 163,4 Millionen Euro

Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) kann auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken: Die Gesamterträge belaufen sich auf 163,4 Millionen Euro und damit 12,9 Millionen Euro (plus 8,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die deutliche Einnahmesteigerung resultiert vorwiegend aus erhöhten Forderungen für Privatkopievergütungen (35,1 Millionen Euro im Vergleich zu 22,9 Millionen Euro im Vorjahr) sowie aus Nachzahlungen für auf PCs hergestellte Privatkopien 2011 bis 2013.

„Wir freuen uns außerordentlich über die erneut positive Ertragsentwicklung für unsere Berechtigten. Dies entspricht dem hohen Wert der kreativen Leistungen unserer Künstler, Hersteller und Veranstalter“, erklären Guido Evers und Tilo Gerlach. Die beiden Geschäftsführer der GVL ergänzen: „Besonders erfreulich ist, dass wir parallel einen Kostensatz vor Abschreibungen in Höhe von 6,8 Prozent vorweisen können. Damit unterstreichen wir unser Bestreben nach einer möglichst effizienten Rechtewahrnehmung für unsere Berechtigten.“ Im Vorjahr betrug der Kostensatz 7,1 Prozent. Für die soziale und kulturelle Förderung ihrer Berechtigten sowie die Unterstützung von kulturpolitischen Projekten stellte die GVL im Geschäftsjahr 2014 Zuwendungen in Höhe von 3,4 Millionen Euro zur Verfügung (Vorjahr: 3,6 Millionen Euro).

Neben dem deutlichen Anstieg bei den Einnahmen aus Vervielfältigungsrechten verzeichnen die übrigen Ertragsbereiche insgesamt eine stabile Entwicklung. Die Sendevergütungen bleiben mit 80,3 Millionen Euro (Vorjahr: 81,3 Millionen Euro) die bei weitem größte Erlösquelle für die GVL. Für die öffentliche Wiedergabe kann ein um 1,8 Prozent leicht gestiegener Betrag von 39,3 Millionen Euro bilanziert werden. Die GVL strebt in drei Musterverfahren eine tarifliche Gleichstellung zwischen Interpreten und Urhebern im Bereich der öffentlichen Wiedergabe an, was zu weiteren Mehreinnahmen führen würde. Die Erträge für Vermietung und Verleih sind 2014 um etwa 0,9 Millionen Euro auf 2,8 Millionen gesunken, weil im Vorjahr noch periodenfremde Einnahmen berücksichtigt werden konnten und weil die Ausleihe von Tonträgern in öffentlichen Bibliotheken rückläufig ist. Für die Kabelweitersendung konnte die GVL 2,3 Millionen Euro verbuchen – aufgrund von Nachzahlungen sind dies 13,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Grund des erhöhten Geldanlagevolumens der zur Verteilung reservierten Vergütungen und einer optimierten Anlagepolitik konnten die Zinserträge im Geschäftsjahr 2014 fast verdoppelt werden: Um 1,2 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro. Hinzu kommen sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 0,9 Millionen Euro (Vorjahr: 0,4 Millionen Euro).

Trotz des positiven Gesamtergebnisses im Geschäftsjahr 2014 weisen Gerlach und Evers erneut auf die Einnahmeausfälle bei der privaten Vervielfältigung hin: „Uns fehlen weiterhin seit Jahren die Vergütungen für Privatkopien auf Smartphones, Tablets und Unterhaltungselektronik, die unseren Berechtigten gesetzlich zustehen. Aktuell befinden wir uns in entsprechenden Verhandlungen und setzen uns dafür ein, dass diese Gelder zukünftig zeitnah ausgezahlt werden.“ Mit den im Geschäftsjahr 2014 erhaltenen Nachzahlungen wurden die in den Vorjahren bis 2013 bilanzierten Forderungsbeträge vollständig bedient, ohne dass Wertberichtigungen erforderlich waren. Für das Geschäftsjahr 2014 müssen mangels vollständigen Zahlungseingangs erneut 20,6 Millionen Euro für private Vervielfältigung und öffentliche Wiedergabe gesperrt werden. Die GVL-Geschäftsführer sehen gespannt dem für Ende Juni 2015 angekündigten Referentenentwurf zur Änderung des Urheberrechts- und Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes entgegen. In Verbindung mit der Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht bis April 2016 sollen auch die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen und dringend notwendigen Verbesserungen der Tariffestlegung für Privatkopien wie eine Hinterlegungspflicht für zurückgehaltene Vergütungen sowie ein beschleunigtes Verfahren zur Durchsetzung der Ansprüche enthalten sein.

Der detaillierte Jahresabschluss 2014 der GVL erscheint im elektronischen Bundesanzeiger, der gestaltete Geschäftsbericht 2014 mit zusätzlichen Inhalten wird bis Ende August 2015 auch unter www.gvl.de veröffentlicht.

 

Über die GVL:

Wer etwas Künstlerisches leistet oder hierfür die wirtschaftliche Grundlage schafft, muss Geld für die Nutzung seiner Leistungen erhalten. Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) erfasst diese Nutzung. Die treuhänderisch eingenommenen Gelder u.a. von Radio- und Fernsehsendern sowie für die öffentliche Wiedergabe (z.B. in Restaurants oder Cafés) leitet die GVL als Vergütung an ihre Berechtigten weiter. Über 160.000 ausübende Künstler*innen, Bild- und Tonträgerhersteller*innen, Musik- und Videoclipproduzent*innen sowie Veranstalter*innen weltweit vertrauen der GVL – und machen sie damit zu einer der größten Verwertungsgesellschaften für Leistungsschutzrechte weltweit. Gesellschafter der GVL sind die Deutsche Orchestervereinigung e.V. (DOV), der Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI), der Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) und der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e.V. (VUT).
 

Pressekontakt

Juliane Fiedler
Leiterin Kommunikation