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GVL führt Künstlerverteilung 2010 definitiv mit nutzungsbasiertem Abrechnungssystem durch

Stellungnahme der GVL zum Schreiben des DPMA.

Nach einem öffentlich gemachten Schreiben des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) als Aufsichtsbehörde der deutschen Verwertungsgesellschaften sieht sich die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) veranlasst, wie folgt klarzustellen: Die Künstlerverteilung 2010 wird definitiv auf Grundlage des neuen nutzungsbasierten Verteilungssystems durchgeführt. Dies hat auch das DPMA ausdrücklich bestätigt. Die vom GVL-Beirat am 01. November 2011 verabschiedeten Verteilungspläne 2010 haben somit Bestand.

„Im Dezember 2011 und Mitte 2012 erhalten jene Künstler ihre Vergütungen aus der Künstlerverteilung 2010, die ihre Mitwirkungen an genutzten Produktionen gemeldet haben“, erklärt Dr. Tilo Gerlach, der für Künstler zuständige Geschäftsführer der GVL. Mit dem in diesem Jahr eingeführten nutzungsbasierten Verteilungssystem für Künstler passt sich die GVL dem international üblichen Standard an und bleibt wettbewerbsfähig für ihre Berechtigten. Das bisherige honorarbasierte Verteilungssystem wurde auf Druck der EU- Kommission eingestellt, um einen Austausch von Vergütungen mit ausländischen Verwertungsgesellschaften zu erleichtern.

Die GVL bietet mit dem in diesem Jahr eingeführten Online-Portal ARTSYS.GVL eines der modernsten Abrechnungssysteme weltweit. „Dennoch arbeiten wir weiter intensiv und in enger Abstimmung mit DPMA und den Künstlerverbänden daran, Registrierung und Mitwirkungsmeldungen weiter zu vereinfachen“, betont Gerlach. Die neuen Strukturen des nutzungsbasierten Verteilungssystems sind unter Einbeziehung aller maßgeblichen Verbände nach sorgfältiger Prüfung von Alternativen mit einem hohen Kostenaufwand entwickelt worden.

Das DPMA hatte sich am 29. September 2011 mit umfangreichen kritischen Anmerkungen zum Online-Portal ARTSYS.GVL an die GVL gewandt. Auslöser war eine Beschwerde des Interessenverbandes Deutscher Schauspieler e.V. (IDS) vom 14. Juli 2011. Der IDS ist mit seinen circa 150 Mitgliedern die zweit- größte deutsche Schauspielervereinigung nach dem Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) mit etwa 2.000 Schauspielern. In seiner Beschwerde wies der IDS auf einen angeblich zu hohen und komplizierten

Aufwand in der Bedienung von ARTSYS.GVL hin und monierte, dass Mitwirkungsmeldungen nur noch online abgegeben werden können. Hierzu stellt die GVL klar:

  • Die GVL ist als Treuhandgesellschaft verpflichtet, Vergütungen nur an tatsächlich hierfür Berechtigte auszuzahlen. Das erfordert eine gründliche Prüfung auf der Grundlage detaillierter und exakter Mitwirkungsmeldungen an Produktionen. Eine einheitliche Systematik nach internationalen Standards wurde von der GVL durch die Online-Datenbank ARTSYS.GVL geschaffen, die bereits am Markt verfügbare Produktionsdaten enthält. Hierzu zählen leider nur in den seltensten Fällen Angaben über die mitwirkenden Künstler. Bei den hinterlegten Produktionen können die Künstler mit wenigen Klicks ihre Mitwirkung ergänzen. 
  • Künstler melden ihre Mitwirkungen direkt in ARTSYS.GVL oder mit einem offiziellen Papiermeldebogen der GVL. Die GVL ermöglicht beide Arten der Mitwirkungsmeldung, empfiehlt jedoch die Onlinemeldung, weil diese für den Künstler weniger Aufwand bedeutet und auch hinsichtlich der einheitlichen Verknüpfung zu den eindeutig identifizierten Produktionen der effizientere Weg ist. Denn die häufig unvollständigen Angaben in den Papiermeldebögen lassen eine eindeutige Zuordnung zu einer konkreten Produktion nur selten zu. 


Festzuhalten ist: Das neue nutzungsbasierte Verteilungssystem für Künstler ist tragfähig und wird wie geplant bereits in der Künstlerverteilung 2010 von der GVL eingesetzt. Etwaige Detailanpassungen erfolgen in enger Abstimmung mit dem DPMA für die dann folgende Künstlerverteilung 2011 im kommenden Jahr. „Wir bedanken uns für die konstruktive Unterstützung und das Vertrauen, mit der die Berechtigten uns im Jahr der Umstellung des Verteilungssystems begleitet haben“, erklären Gerlach und sein Geschäftsführerkollege Guido Evers.

Die GVL ist die Verwertungsgesellschaft für ausübende Künstler und Labels in Deutschland. 1959 gegründet, vertrauen der GVL inzwischen weltweit mehr als 130.000 Künstler sowie über 27.000 Labels ihre Rechte an und machen sie damit zur größten Verwertungsgesellschaft für Leistungsschutzrechte in Europa. Gleichberechtigte Gesellschafter sind die Deutsche Orchestervereinigung e.V. (DOV) und der Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI).