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„Gemeinsam mit den Klangkörpervertreter*innen haben wir viel geschafft“

Am 6. Oktober findet der GVL-Talk für klassische Musiker*innen statt. Josephine Baenisch erklärt uns im Vorfeld die besondere Rolle von Klangkörpervertreter*innen.
Josephine Baenisch-Leiterin Klassik & Klangkörper GVL

GVL: Als Leiterin des GVL-Teams „Klassik & Klangkörper“ betreust du gemeinsam mit deinen Kolleg*innen eine wichtige Berechtigtengruppe. Was ist das Besondere an Klangkörpervertreter*innen?

Josephine Baenisch: Klangkörpervertreter*innen – oder KKV, wie wir sie nennen – kümmern sich um die Meldung von Mitwirkungen an Orchester-, Chor-, Big-Bands- oder Ensembleaufnahmen. Sie wirken stellvertretend für alle Klangkörpermitglieder und sind für die Mitwirkungsmeldungen ganzer Gruppen verantwortlich. Als Multiplikator*innen haben sie damit eine besondere Rolle. KKV sind aber auch Ansprechpartner*in für ihre Kolleg*innen, müssen sich mit dem Orchester, der Big-Band oder dem Chor in GVL-Angelegenheiten abstimmen und treten als Meldende mit uns in Kontakt. Es gibt Klangkörpervertreter*innen, die mehr als 350 Klangkörpermitglieder verwalten, dazu zählen ehemalige und aktive Mitglieder. Das alles machen sie ehrenamtlich. Würde es sie nicht geben, müsste sich jedes Klangkörpermitglied eigenständig um die Mitwirkungen an gesendeten Produktionen kümmern, um Geld von der GVL zu erhalten.

Die Arbeit der Klangkörpervertreter*innen findet in unserem Künstler-Portal „meine.gvl“ statt. Sie müssen dort angeben, welches Mitglied bei welcher Produktion mitgewirkt hat. Darüber hinaus legen sie in „meine.gvl“ Mitgliederlisten an und halten diese aktuell. Gemeinsam mit den Klangkörpervertreter*innen haben wir hier in den vergangenen Jahren viel geschafft.

Orchester, Big-Bands, Rundfunkorchester, Ensembles, Poporchester: Wann macht es eigentlich Sinn, einen Klangkörpervertreter einzusetzen und gibt es spezielle Unterscheidungen für die Meldepraxis?

Einige unserer fast 300 aktiven Klangkörpervertreter*innen sind für Rundfunkklangkörper tätig. In diesen Chören und Orchestern sind Musiker*innen in der Regel fest angestellt und wirken regelmäßig an denselben Aufnahmen mit. Dadurch kann der Vertreter oder die Vertreterin in den meisten Fällen einheitliche Meldungen abgeben. Bei vielen freien Ensembles, Chören oder korporativen Klangkörpern, wie z.B. Kinderchören, ist das anders. Hier wechseln die Mitglieder zu häufig, was die Arbeit eines Vertreters erschwert bzw. in einigen Fällen nicht möglich macht. In diesem Fall muss jedes Mitglied eigenständig dafür sorgen, dass Mitwirkungen bei der GVL gemeldet werden.

Ein Klangkörper kann sich entweder für die solidarische oder individuelle Auszahlungsart entscheiden. Bei der solidarischen Auszahlungsart entscheidet sich das Orchester oder der Chor dafür, dass immer alle Mitglieder des eingetragenen Mitgliedszeitraumes gemeldet werden, selbst wenn jemand an einer Aufnahme mal nicht beteiligt war. Beim individuellen System haben Klangkörpervertreter*innen deutlich mehr Arbeit, denn sie müssen für jede Aufnahme sicherstellen, dass exakt nur die Musiker*innen, die an dieser jeweiligen Aufnahme mitgewirkt haben, gemeldet werden.

Wir haben in letzter Zeit Entwicklungen angestoßen, um Meldungen oder den Abschluss eines Wahrnehmungsvertrages für unsere Berechtigten weiter zu vereinfachen. Sind noch mehr Optimierungen in Planung?

Aktuell arbeiten wir daran, das alte „artsys-System“ abzulösen und vollständig in „meine.gvl“ zu überführen. Der neue „Gemeldet“-Bereich und die neue „Klangkörperverwaltung“ wird demnächst auch für die Klangkörpervertreter*innen freigeschaltet. Hier haben wir Features entwickelt, welche zum Beispiel die Verwaltung des Klangkörpers und die Abgabe von Mitwirkungsmeldungen erleichtern. Ziel ist, dass Berechtigte immer weniger Verwaltungsaufwand mit uns haben, damit sie sich auf das konzentrieren können, was sie am besten können: Kunst zum Leben erwecken.

Zum Abschluss: Am 6. Oktober findet der nächste GVL-Talk für klassische Musiker*innen statt. Was erwartet die Teilnehmenden?

Wir widmen uns allen Fragen rund um Klassik, Klangkörper und Klangkörpervertreter*innen bei der GVL. Wir tauchen ein in das Portal „meine.gvl“, zeigen Neuerungen im System und Teilnehmende bekommen Tipps und Tricks für die Bedienung. Manchmal können wir auch von den Erfahrungen der Künstler*innen oder Klangkörpervertreter*innen profitieren und nehmen ihre Wünsche zur weiteren Verbesserung des Portals mit. Der Talk richtet sich an alle, egal wie viel Erfahrung sie mit der GVL bereits haben. Wir freuen uns auf den Austausch mit unseren Berechtigten.

Am 6. Oktober 2023 um 15 Uhr findet der nächste GVL-Talk für Klassische Musiker*innen statt.

Josephine Baenisch ist seit über zehn Jahren bei der GVL und leitet seit April 2022 das Team Klassik & Klangkörper. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen betreut sie Klangkörpervetreter*innen, Klangkörpermitglieder und alle Belange für Orchester, Big-Bands, Chöre und die klassische Musik.

Josephine spielte selbst lange Geige auf hohem Niveau und hat die Fächer Musik und Deutsch auf Lehramt studiert. Sie hat sich für die GVL entschieden, um sich für eine faire Vergütung der künstlerischen Leistung einzusetzen.

GVL für Künstler*innen