GVL in den Medien und neue Dialogformate
In einem kürzliche publizierten Beitrag auf groove.de (hier) wurde unter anderen die falsche Behauptung aufgestellt, dass Gelder, die innerhalb der GVL nicht zugeordnet werden, an die Gesellschafter der GVL gingen. Es bestünde kein Interesse, die Gelder an die Künstler*innen auszuzahlen, heißt es. Wir müssen hier klarstellen: Alle Gelder, die wir für ein jeweiliges Verteilungsjahr erhalten und reservieren, werden im Rahmen der Schlussverteilung anteilig an alle Künstler bzw. Hersteller mit bestehenden Rechten für das Jahr ausgezahlt. Die GVL behält keinen Euro ein. Bei der GVL werden alle Berechtigten gleichbehandelt. Relevant für die Verteilung ist nur die Nutzung, nicht z.B. der Marktanteil eines Berechtigten.
In dem Interview wurden noch andere Missverständnisse veröffentlicht, von denen wir viele bereits im September auf unserer Dialog-Seite www.gvl.de/dialog ausgeräumt haben. Wir haben ergänzend mit dem Urheber des Interviews das Gespräch gesucht, in dem wir gemeinsam die kritisierten Punkte diskutieren und Unklarheiten erläutern wollen.
Dazu gehören u.a. folgende Vorwürfe:
- Die GVL habe zu wenig technisches Verständnis für das Daten-Matching: Die GVL ist bei ihrer Tätigkeit auf die Datenzulieferung von Dritten angewiesen, also konkret die Sendenutzungsdaten der Sender ebenso wie die Repertoire- bzw. Mitwirkungsdaten der Berechtigten. Bei den jährlich zu verarbeitenden Millionen von Datensätzen treten in einem nicht unerheblichen Umfang Qualitätsmängel auf, die bereits bei der Lieferung der Daten vorliegen. Diese müssen überwiegend von der GVL in kleinteiliger Arbeit behoben werden. Nichtsdestotrotz investieren wir in Personal, Strukturen und Systeme, die bereits jetzt zu entscheidenden Verbesserungen der Datenqualität führen (z.B. Audio-Fingerprinting).
- Die GVL habe kein Budget für technische Neuerungen: Viele der Verbesserungen, die wir durchführen, sind für unsere Berechtigten nicht direkt sichtbar. Im vergangenen Jahr haben wir einen Großteil unserer Ressourcen in die Schaffung von Funktionalitäten im Hintergrund gesteckt. Zum Beispiel wurde der Mitwirkungsverarbeitungsprozess optimiert und auch andere Abläufe beschleunigt. 2020 sind zudem sichtbare Funktionalitäten insbesondere im Hersteller-Portal online gegangen. Seit dem Go-live der neuen Version von label.gvl im Juni bietet die GVL ihren Tonträger- und Bildtonträgerherstellern besonders im Bereich der Repertoireverwaltung viele neue Funktionen im Self-Service. So können Labels jetzt alle ihre gemeldeten Rechteinhaberschaftsinformationen unkompliziert bearbeiten und haben so volle Kontrolle über ihr Repertoire. Dies erleichtert die Konfliktlösung und unterstützt die Dynamik am Markt im Bereich Lizenzierungen. Weiterhin können berechtigte Hersteller nun die offenen Nutzungen, die der GVL vorliegen, komfortabel durchsuchen, exportieren und claimen. Auch auf meine.gvl werden noch 2020 kleinere Weiterentwicklungen umgesetzt werden.
In eigener Sache: Erweiterung der digitalen Veranstaltungsformate
Die Diskussion zur GVL hat uns gemeinsam mit unseren Gesellschaftern und Delegierten veranlasst, noch stärker in den Austausch mit unseren Berechtigten zu gehen.
Bereits seit vielen Jahren bieten wir Workshops und Seminare für unsere Berechtigten und Interessierte an. In den kommenden Monaten möchten wir den persönlichen Austausch mit unseren Künstler*innen und Hersteller*innen vor allem im digitalen Bereich weiter intensivieren: Dazu bieten wir für viele Berechtigtengruppen der GVL zielgruppenspezifische Dialogformate an. Auf dieser Seite finden Sie ab sofort sowohl unsere anstehenden themenbezogenen Online-Seminare als auch die neue Reihe „GVL-Talk“, in der GVL-Kolleg*innen den Berechtigten ihres Fachgebiets Rede und Antwort stehen. Das Angebot wird in den kommenden Wochen sukzessive ergänzt. Schauen Sie also regelmäßig vorbei!